Jagd mit Hubschrauber nach Bad im falschen Pool

An einem heißen Tag wirkt ein erfrischendes Bad in einem kalten Pool wie eine ausgezeichnete Idee. Wer allerdings kein eigenes Becken besitzt und keinen öffentlichen Pool in der eigenen Nähe weiß, kann diese nicht in die Tat ohne größeren Aufwand umsetzen. Manch ein Schwitzender wird deshalb schon einmal darüber nachgedacht haben, heimlich in einem fremden Bad Abkühlung zu suchen. Ein 16-Jähriger hat dieses Vorhaben in Oberbayern in die Tat umgesetzt und gönnte sich einige genüssliche Minuten in einem fremden Pool im Landkreis Eichstätt. Was folgte, lässt sich nur als grotesk bezeichnen.

Polizei mobilisiert Hubschrauber

Ein Nachbar des Poolbesitzers beobachtete das feuchtfröhliche Schauspiel und rief die Polizei. Diese rückte an, was den 16-Jährigen die Flucht ergreifen ließ. Sein Fahrrad gab er dabei auf, um sich möglichst unauffällig verstecken zu können. Dies gelang augenscheinlich so gut, dass die Polizei zu einer drastischen Maßnahme griff: Sie machte mit einem Hubschrauber Jagd auf den Teenager. Dies funktionierte, konnte der uneingeladene Badegast doch kurze Zeit später wegen Hausfriedensbruchs verhaftet werden. Die Beamten gaben zudem an, sie ermittelten, ob das Fahrrad des Teenagers gestohlen gewesen sei.

Scharfe Kritik am Polizeieinsatz

Falls die Beamten auf ein öffentliches Lob gehofft haben sollten, lagen sie falsch. Im Gegenteil wurde scharfe Kritik geübt. Gefährliche Straftäter liefen frei herum, aber ein 16-Jähriger werde nach einem Bad in einem fremden Pool per Hubschrauber gejagt, schallte es von allen Seiten. Selbst intern gab es heftige Vorwürfe: Die Berufsvereinigung „PolizeiGrün“ erklärte beispielsweise, dass genau solche Vorgänge die Klagen der Polizei torpedierten, diese sei überlastet und habe zu wenig Personal.

Unter dem Strich zeigt die Episode: Wer nicht ungeahnte Konsequenzen auslösen möchte, sollte lieber im eigenen Pool baden – oder doch ein öffentliches Bad besuchen, egal, wie weit es entfernt ist.

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